Beschreibung
Eltern und Kinder nutzen verschiedene Kommunikations-Frequenzen
Wenn Eltern und Kinder sich an der Kommunikation versuchen, kann man den Eindruck gewinnen, dass sie auf unterschiedlichen Frequenzen senden. Während Eltern UKW ansteuern, hören die Kinder Mittelwelle – oder umgekehrt. Kein Wunder, dass bei Kindern nicht das ankommt, was den elterlichen Mund verlassen hat. Zwangsläufig kommt es zu Missverständnissen, denn die Übertragungstechnik passt nicht.
Beispielhaft erläutert das Autorenteam Rogge/Bartram abstruse kommunikative Funksprüche, fast schon humoristisch anmutende kindliche Reaktionen sowie familiäre Kommunikationsfallen. Eltern werden sich zuweilen ertappt fühlen und das ist auch die Absicht der Autoren. Denn nur, wenn Eltern verstehen, wie Kommunikation zwischen Eltern und Kindern funktionieren kann, können Sie die Qualität Ihrer Funksprüche ändern bzw. den richtigen Sender einstellen. Verständnis, liebevolle Akzeptanz und eine Prise Humor im Alltag machen aus Gesprächen mit Konfliktpotenzial funktionierende Wortwechsel mit Mehrwert auf beiden Seiten. Das Kommunikationsrad haben die Autoren Rogge/Bertram nicht neu erfunden, aber sie haben das Feintuning merklich verbessert.
Die Generation der Erklär-Eltern
Wer kennt sie nicht, die Eltern die mit einer Vierjährigen minutenlangen darüber diskutieren, warum die orange-braun-gestreifte Bluse nicht zur pastell-geblümten Hose passt? Oder Väter, die im Spielzeugladen kleinen Jungs fast schon philosophische Vorträge darüber halten, dass Chinakracher und Pumpguns der erste Schritt Richtung Weltkrieg sind, während sie im nächsten Atemzug das Cowboy-Karnevalskostüm (natürlich mit Pistole und Platzpatronen) kaufen. Und natürlich ausgiebig den Unterschied erklären.
Ihnen gegenüber stehen Kinder, die mit der Wortflut nicht viel anfangen können. Klare Ansagen, kurze Sätze und verständliche Konsequenzen sind Kommunikationsstrategien, die allen Beteiligten viel eher gerecht werden würden. Ja, sicher, Eltern wollen weder anordnen noch befehlen. Doch sie wollen und müssen sich durchsetzen, damit das familiäre Miteinander klappt.
Das Problem: Kinder verstehen oft nicht, welchen Standpunkt ihrer Eltern vertreten. Das liegt daran, dass Eltern ihre Entscheidungsmotive und Gründe oftmals viel zu lange und umständlich erläutern. Bei Kindern kommen die klug konstruierten Erläuterungen jedoch überhaupt nicht an. Wie gesagt, UKW trifft auf Mittelwelle. Wenn es Eltern gelingt, die Senderfrequenz kindgerecht anzupassen und gleichzeitig beide Funkstationen anzugleichen, führt das zu dieser Konsequenz: Verstehen und verstanden werden auf beiden Seiten.
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