Mit meiner Kollegin Angelika Bartram habe ich ein neues Buch veröffentlicht. Darin geht es um das Thema “Loslassen”. Viele Eltern neigen häufig zum Klammern und zum Überbehüten, turnen ständig und ununterbrochen um ihr Kind herum – natürlich nur deshalb, weil man das Beste für sein Kind will.
Die neunjährige Barbara hat mir neulich in einem Gespräch mit einem Schmunzeln im Gesicht gesagt: “Mein Mama will mein Bestes, was bleibt dann für mich?” Kinder wollen losgelassen, aber nicht fallengelassen werden. So hat die Dramaturgie der Entwicklung von Kindern denn die Überschrift: “Lass mich los, aber halte mich! Halte mich, aber lass mich los!” Dieser rote Faden zieht sich vom Säuglingsalter bis in die Pubertät und darüber hinaus durch. Hinzu kommt noch ein weiterer Gedanke: Nicht allein Kinder müssen sich auf den Weg machen, gleiches gilt für die Eltern! Wenn die Kinder wachsen, älter, ja erwachsener werden, dann stehen Vater und Mutter vor der Aufgabe, die Elternschaft in eine Partnerschaft zu überführen, aus Vater und Mutter werden dann wieder Mann und Frau. Wer Kinder loslässt, der hat die Hände frei für neue Aufgaben.
Im Mittelpunkt des Buches stehen Alltagsgeschichten, die unsere Überlegungen veranschaulichen.