Während du Pläne schmiedest, so hat es mal John Lennon formuliert, passiert das Leben. Genauso ist es! Und so ist es mir ergangen! Wer mir auf Instagram und Facebook folgt, hat davon gelesen. Ich hatte einen Abszess am Steißbein, der sich entzündet hat und eine Blutvergiftung nach sich zog. Es folgte eine Operation und ein sechsstündiges künstliches Koma.
Ich bin langsam erwacht und muss zum Schluss von einem schönen Essen geträumt haben. Deshalb war meine erste Frage, als ich meine Augen öffnete: “Gibt es denn hier keinen Cappuccino?”
“Gibt es denn hier keinen Cappuccino?”
Der OP-Arzt hat gelacht, der Satz war (und ist noch immer) in aller Munde.
Und was passierte? Jemand besorgte sich einen Kaffeebecher mit lauwarmen Kaffee, spießte auf einen Zahnstocher einen kleinen Schwamm, tauchte diesen in den Kaffee und benetzte damit meine Lippen. Der köstlichste Cappuccino seit ewigen Zeiten! Und für mich ein Zeichen für die menschliche Seite, mit der ich im Marien-Hospital in Hamburg betreut wurde – angefangen von den Schwestern, den Pflegern bis hin zu Professor Müller, der mich operiert und danach begleitet hat. Danke für alles. Und natürlich für Gottes Segen. Die Engel der Heilung haben ganze Arbeit geleistet.
Kinder haben ihre Kuscheltiere, ich eben meinen “Ar(s)chi”
Nur so konnte ich so schnell genesen. Auch wenn mich so manches Zipperlein noch plagt. Ich benötige noch ein Sitzkissen, auf das ich mich niederlasse. Als mich neulich der fünfjährige Niklas damit sah und fragte, warum ich das brauche, ich ihm die Hintergründe erklärte und erzählte, dass es meinem lädierten Po guttäte, überlegte er, dann meinte er schmunzelnd, ich solle das Kissen doch einfach “Ar(s)chi” nennen. Kinder hätten ihre Kuscheltiere, ich eben meinen “Ar(s)chi” – ist das nicht wunderbar!
So ein Klinikaufenthalt bringt natürlich vieles durcheinander. Der geplante Aufenthalt auf den Lofoten fiel ebenso ins Wasser wie so manch andere Aktivität. John Lennon eben – während du Pläne machst …
Was man nicht kann ändern, muss man lassen schlendern – so heißt es in einem deutschen Sprichwort. Dies bedeutet nicht gleichgültiges Gewährenlassen, benennt vielmehr die Einsicht: Manches läuft eben anders, als man sich das so vorstellt. Und Eltern können ein Lied, manchmal ein Klagelied davon singen. Deshalb habe ich 2000 das Buch “Ohne Chaos geht das nicht” geschrieben, ein Mutmach-Buch mit 13 Überlebenstipps für Eltern.
Das Vorwort macht Eltern ebenso Mut wie den Kindern, die längst spüren: Ohne Chaos geht es nicht.”
Zu diesem Buch gibt es eine wunderbare Geschichte. Es hat auf meinen Wunsch hin ein sehr kreatives, sehr ausdrucksstarkes Cover, es sollte den Inhalt illustrieren. Nach einem Vortrag kamen zwei etwa zwölfjährige Kinder auf mich zu und baten um eine Signatur – mit dem Zusatz: “Für unsere Mütter. Die trauen sich nicht!”
Nachdem ich unterschrieben hatte, blieben sie stehen. Das Mädchen sah mich lächelnd an: “Sag mal, dürfen wir deine Hand mal anfassen?” Etwas verwundert kam meine Frage: “Klar! Aber wieso denn?” Sie grinste breit: “Wenn meine Mama von dir redet, dann denke ich, du bist Gott oder so ein Geist, den es gar nicht gibt!” Kurze Pause. Mit den Worten: “Du bist ja wirklich!” verschwanden die Beiden und rannten zu ihren Müttern.
Deshalb machen wir eine Aktion: Bis zum 25.09. gibt es das 50 Exepmplare vom Buch Ohne Chaos geht es nicht“ mit Signatur zum Preis 5,– € im Rogge Shop.
Danke für all ihre Unterstützung als Mütter, Väter und als Fans, die mir auch in diesen chaotischen Zeiten treu geblieben sind.
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